Angesichts des anhaltenden Lehrermangels kommt Seiteneinsteigenden aus anderen Fachrichtungen weiterhin eine große Bedeutung an den Schulen zu. Um den Austausch zwischen ihnen zu fördern, ihnen Theoretisches und Praktisches an die Hand zu geben und ihnen Raum für ihre Fragen und Unsicherheiten zu geben, hat die Evangelische Johannes-Schulstiftung in der Vorbereitungswoche im August zwei Crash-Kurse angeboten – für Seiteneinsteigende an ihren Grund- und Sekundarschulen.
„Ich wäre sehr zufrieden mit mir, wenn ich die Hälfte des im Kurs Erfahrenen und Gelernten so auch bei meinem Neustart umgesetzt bekäme und dann weiter ausbaue“, äußerte sich eine Teilnehmerin am Ende des Seiteneinsteigendenkurses für Grundschullehrkräfte. Da lag ein dreitägiges, von der erfahrenen Schulcoachin Birgit Kilian angeleitetes Programm hinter ihr, das Themen wie die eigene Lernbiographie, das Lernen im Spannungsfeld zwischen Gemeinschaft und Individualität, Didaktik- und Methodikeinführungen, aber auch Bewegung und Kreativität in der Grundschule und Elternarbeit aufgriff und gleichzeitig viel Raum für Nachfragen ließ.
„Die persönliche Ebene half dabei, individuelle Fragen, Bedürfnisse und eigene Beispiele anzusprechen.“, zog eine weitere Teilnehmerin ihr positives Fazit.
Beim in derselben Augustwoche stattfindenden Crash-Kurs für Sekundarschulen ging es vor allem darum, den noch nicht so erfahrenen Kolleginnen und Kollegen zu ihrem bevorstehenden oder noch nicht so lange zurückliegenden Schulstart Sicherheit zu vermitteln – durch die Weitergabe von Erfahrungswerten, aber auch durch das Hinterfragen der eigenen Lehrerpersönlichkeit. Konkrete Themen waren die Rolle der Lehrperson, pädagogische und rechtliche Grundlagen, Didaktik und Unterrichtsplanung, Subjekt-Subjekt-Beziehungen, Leistungsanforderungen und Leistungsbewertung.
Praxisorientiert wurde es beim Stimmtraining mit Marcus Kaloff am dritten Tag: Der TV- und Theaterschauspieler, zugleich Initiator und Leiter von verschiedenen Kulturprojekten, half den Teilnehmenden über Atemübungen, Akupressur und Muskelübungen zu ihrer eigentlichen Stimme zu finden und erarbeitete mit ihnen die ihnen eigenen unterschiedlichen Tonhöhen und Lautstärken der Stimme und ihren bestmöglichen Einsatz im Unterricht. In diesem Zusammenhang ging es auch um die Präsenz vor der Gruppe, die es erst ermöglicht, Inhaltliches weiterzugeben.
Nach drei Tagen intensiver Arbeit und Input von unterschiedlichen Dozentinnen und Dozenten fühlten sich die Teilnehmenden nach eigener Auskunft „noch mehr befähigt, die eigene Rolle als Lehrende zu finden und weiterzuentwickeln“. Bedanken konnten sie sich dafür bei Kursleiterin Katrin Bentz, Lehrerin an der Evangelischen Sekundarschule Magdeburg.
Weitere Stiftungsangebote für Seiteneinsteigende sind hier zu finden.